Vorgeschichte
„Ich musste meinen Beruf als Handwerker 2016 leider an den Nagel hängen, da meine Wirbelsäule einfach nicht mehr mitgemacht hat. Ergebnis nach vielen Arztbesuchen, 13 beschädigte Bandscheiben mit Rückenmark und Nervenkanal Beteiligung, Restless-Leg-Syndrom und noch paar Baustellen mehr. So habe ich 2018 eine Qualifizierung zum „Technischen Systemplaner – Elektrotechnik“ begonnen, allerdings war mein Rücken von der Schreibtischtätigkeit auch nicht begeistert, so das ich auch das Anfang 2019 abbrechen musste. In den zwei Folgejahren ging es von Arzt zu Arzt, in der Hoffnung das es besser werden könnte, doch leider ohne Erfolg. Nachdem ich dann im Sommer 2021 zum ersten mal als Erwerbsunfähig begutachtet wurde, wurde mir klar das es auf dem ersten Arbeitsmarkt mit einer Vollbeschäftigung wohl so schnell nichts mehr wird. Also habe ich mich nach einer Alternative umgeschaut, die es mir aufgrund der Einschränkungen trotzdem ermöglichen würde etwas zu tun, wenn auch nur Nebenbei. Ergebnis: Es gibt nichts womit ich klar komme! Immer und überall das gleiche, fester Arbeitsort wo man hinkommen muss und starre Arbeitszeiten. Also, eine eigene Lösung finden.“
(Marcel Malonn, Vorstandsvorsitzender)
Überlegungen im Vorfeld
Nun wurde sich mit einem guten Freund zusammengesetzt und überlegt welche Möglichkeiten es gibt. Vielleicht etwas für andere Betroffene? Da genügend Know-How im Bereich Internet und Server vorhanden ist, eventuell ein „digitales Schwarzes-Brett“ über das sich Betroffene in einem geschützten Forum austauschen können und gegenseitig helfen. „Hilfe zur Selbsthilfe“ wie es im Ambulant-Betreuten-Wohnen propagiert wird. Und was noch? Einen eigenen Sozial-Shop, Internetbasiert und mit viel Technikkram. Was ist wenn die Sachen vorher Repariert werden müssen? Na von anderen Betroffenen reparieren lassen. Wir schaffen genau die Beschäftigungsmöglichkeiten, die es nicht gibt. Nachdem diese Überlegungen einer Betreuenden vom Ambulant-Betreuten-Wohnen vorgestellt wurde, war sie total begeistert. Diese Überlegungen hätten viel Potenzial und viele ihrer anderen Betreuten würden genau so etwas brauchen. Also wurden alle weiteren Überlegungen und das erste Konzept mit ihrer Hilfe erstellt und verfeinert.
Vor der Gründung
Nachdem nun ein grobes Konzept erstellt wurde, ist dieses noch weiteren Personen aus dem Ambulant-Betreuten-Wohnen und der gerichtlichen Betreuung vorgestellt worden. Auch diese fanden die Idee und das Vorhaben sehr interessant und konnten als Gründungsmitglieder für den Verein gewonnen werden.
Die Gründung
Am 24. Februar 2023 haben sich dann die Gründungsmitglieder in Unna getroffen und einstimmig beschlossen diesen Verein zu gründen. Dazu gehörten zwei Betroffene, zwei Personen vom Ambulant-Betreuten-Wohnen, ein gerichtlicher Betreuer und je eine Person aus dem Bereich Pflege und öffentliche Verwaltung. Hiermit ergibt sich für die Vereinsarbeit eine gute Basis, da Vorhaben und Planungen von mehreren Seiten betrachtet werden können und mögliche Probleme schon früh erkannt werden.
Wo steht der Verein jetzt?
Wir sind mit Bescheid vom 19. April 2023 vom Finanzamt als Gemeinnützig anerkannt worden.
Am 28. Juli 2023 durfte sich der Verein der „Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) – Arbeit“ vom Kreis Unna vorstellen und ist auch hierin aufgenommen worden.
Stand 24. Oktober 2023: Wir stehen kurz davor unseren ersten Beschäftigten anmelden zu können. Ein paar letzte Bürokratische Hürden sind noch zu meistern und noch das eine oder andere Gespräch zu führen, jedoch hoffen wir dies in den nächsten Wochen erledigt zu haben und den Jahresabschluss mit unseren ersten Beschäftigten feiern zu können.